Weitere Gebrauchsinformationen der Varianten von ferrlecit
Dieses Präparat ist rezeptpflichtig.
1 Was ist Ferrlecit 40 mg und wofür wird es angewendet?
Ferrlecit 40 mg ist ein Arzneimittel gegen Eisenmangel im Blut und wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren.
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Eisen(III)-natrium-D-gluconat-hydroxid-oxid-Komplex, entsprechend 40 mg Eisen(III)-Ion, hergestellt aus Eisen(III)-chlorid-Hexahydrat, NatriumcarbonatDecahydrat und Natrium-D-gluconat.
Ferrlecit 40 mg wird angewendet bei ausgeprägten Eisenmangelzuständen, wenn ein Ersatz des Eisens nicht durch eine Einnahme (orale Eisensubstitution) möglich ist.
2 Was sollten Sie vor der Anwendung von Ferrlecit 40 mg beachten?
Ferrlecit 40 mg darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen das Arzneimittel oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile sind,
- wenn bei Ihnen in der Vergangenheit bereits schwerwiegende allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) gegenüber anderen injizierbaren Eisenpräparaten aufgetreten sind,
- wenn Sie an Erkrankungen leiden, bei denen eine Anreicherung von Eisen (Hämochromatosen, chronische Hämolysen) oder Eisenverwertungsstörungen (sideroblastische Anämien, Bleianämien, Thalassämien) auftreten,
- wenn Sie an schweren entzündlichen Erkrankungen der Leber oder der Nieren leiden,
- bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 3 Jahren.
Ferrlecit 40 mg darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei Frühgeborenen oder Neugeborenen angewendet werden.
Ferrlecit wird aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit für die Anwendung bei Kindern zwischen 3 und 6 Jahren nicht empfohlen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Ihnen Ferrlecit verabreicht wird,
- wenn bei Ihnen Arzneimittelallergien aufgetreten sind,
- wenn Sie unter systemischem Lupus erythematodes (SLE) leiden,
- wenn bei Ihnen eine rheumatoide Arthritis besteht,
- wenn Sie unter schwerem Asthma, Hautausschlag oder anderen Allergien leiden,
- wenn bei Ihnen chronisch entzündliche Erkrankungen (z. B. M. Crohn) bestehen.
Vor der i. v. Eisenapplikation ist die Berechnung der fehlenden Eisenmenge entscheidend, um eine Eisenablagerung im Organismus (Hämosiderose) zu vermeiden.
Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und allergische Reaktionen hervorrufen.
Bei Frühgeborenen und Neugeborenen wurde Benzylalkohol außerdem mit dem tödlich verlaufenden Gasping-Syndrom in Verbindung gebracht. Dieses Krankheitsbild ist durch plötzliches Auftreten von Schnappatmung, Blutdruckabfall, Verlangsamung des Herzschlags und Herz-Kreislauf-Kollaps gekennzeichnet.
Die versehentliche paravenöse sowie die intramuskuläre Injektion sind aufgrund des Benzylalkoholgehaltes schmerzhaft und daher zu vermeiden. Des Weiteren können dabei rotbraune Verfärbungen der Haut entstehen.
Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
Wie Ferrlecit verabreicht wird
Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen Ferrlecit in eine Vene applizieren und im Rahmen einer Einrichtung geben, in der immunallergische Ereignisse angemessen und schnell behandelt werden können.
Nach jeder Gabe werden Sie für 30 Minuten von Ihrem Arzt oder vom medizinischen Fachpersonal überwacht.
Anwendung von Ferrlecit 40 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wird Ferrlecit bei Patienten unter einer Behandlung mit ACE-Hemmern angewendet, können Häufigkeit und Schweregrad möglicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen) der Ferrlecit-Therapie erhöht werden.
Schwangerschaft
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Ferrlecit wurde nicht an schwangeren Frauen untersucht. Es ist wichtig, dass Sie es Ihrem Arzt vor Anwendung des Arzneimittels sagen, wenn Sie schwanger sind, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden.
Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, müssen Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie dieses Arzneimittel weiter erhalten sollen oder nicht.
Wegen der selten auftretenden Kreislaufreaktionen, die eine Eiseninjektion hervorrufen kann (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“), besteht bei Schwangeren die potenzielle Gefahr, dass infolge einer Mangeldurchblutung der Plazenta Ernährungsstörungen beim ungeborenen Kind auftreten. Auf eine korrekte Anwendung ist daher besonders zu achten (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Ferrlecit 40 mg anzuwenden?“).
Stillzeit
Wenn Sie stillen, fragen Sie vor der Anwendung von Ferrlecit Ihren Arzt um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.
Ferrlecit 40 mg enthält Sucrose.
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte wenden Sie Ferrlecit erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt an, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3 Wie ist Ferrlecit 40 mg anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend den nachfolgenden Dosierungsempfehlungen an.
Vor der intravenösen Eisengabe ist die Berechnung der fehlenden Eisenmenge entscheidend, um vermehrte Eisenablagerungen im Organismus (Hämosiderose) zu vermeiden.
Ferrlecit 40 mg soll sehr langsam am liegenden Patienten intravenös injiziert oder mit 100 bis 250 ml physiologischer Kochsalzlösung verdünnt über 20 bis 30 Minuten intravenös infundiert werden. Die fertige Infusionslösung ist 24 Stunden bei Raumtemperatur haltbar. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Größe des Eisenmangels.
Grundsätzlich keine Mischspritzen verwenden!
Substanzen, die den Eisen(III)-natrium-D-gluconat-hydroxid-oxid-Komplex verändern (reduzierende Substanzen, wie z. B. Vitamin C, Rutin, Traubenzucker, Cystein und andere SH-gruppenhaltige Substanzen), dürfen nicht gleichzeitig mit Ferrlecit intravenös verabreicht werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
- für Erwachsene täglich 1 Ampulle Ferrlecit 40 mg. Bei einem größeren Eisenmangel steht auch Ferrlecit 62,5 mg (5 ml) zur Verfügung.
- für Kinder mit Eisenmangel und Erythropoetin-Therapie unter Hämodialyse ab einem Alter von 6 Jahren bis zum Erreichen eines Körpergewichts von 40 kg eine Dosis von 0,12 ml Ferrlecit/kg Körpergewicht, entsprechend 1,5 mg Eisen(III)-Ion/kg Körpergewicht, bei jeder Dialyse.
- für Kinder und Jugendliche über 40 kg Körpergewicht eine Einzeldosis von 5 ml Ferrlecit, entsprechend 62,5 mg Eisen(III)-Ion, bei jeder Dialyse.
Auch in Ausnahmefällen, wie z. B. dem Eisenersatz im Rahmen der Eigenblutspende, sollten nicht mehr als 5 ml Ferrlecit verabreicht werden.
Wenn Ihnen eine größere Menge von Ferrlecit 40 mg verabreicht wurde, als Sie bekommen sollten
Anzeichen einer Überdosierung mit Ferrlecit können Kreislaufkollaps, Schock, Blässe, Atemnot, Unruhe sowie Benommenheit und Koma sein. Es wurde auch über das Auftreten von Fieber und Krämpfen berichtet.
Eine Überdosierung kann zur Anhäufung von Eisen in den Eisenspeichern führen. Dies kann potentiell zu einer vermehrten Eisenablagerung im Organismus (Hämosiderose) führen.
Falls der Eisenspiegel im Blut 3 mg/l übersteigt und die Eisenbindungskapazität des Transferrins überschritten wird, wird die i. v. Infusion von 1 bis 2 g Deferoxamin (maximal 16 mg/kg KG/Stunde) empfohlen. Die Infusion sollte am nächsten Tag ggf. wiederholt und die Serumeisenwerte sollten kontrolliert werden.
Wenn eine Anwendung von Ferrlecit 40 mg vergessen wurde
Wenn eine Anwendung von Ferrlecit vergessen wurde, kann das Arzneimittel auch zu einem späteren Zeitpunkt injiziert werden. Auf keinen Fall dürfen 2 Injektionen hintereinander (bzw. die doppelte Dosis) gegeben werden.
Wenn Sie die Behandlung mit Ferrlecit 40 mg abbrechen
Wenn die Behandlung mit Ferrlecit unterbrochen oder vorzeitig beendet wird, ist ein ausreichender Ausgleich des Eisenmangels nicht gewährleistet. Halten Sie bitte unverzüglich Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4 Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen wurden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen |
Häufig: | kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen |
Gelegentlich: | kann mehr als 1 von 100 Behandelten betreffen |
Selten: | kann mehr als 1 von 1.000 Behandelten betreffen |
Sehr selten: | kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) einschließlich Schwellungen (Ödemen) an verschiedenen Körperstellen, auch im Bereich des Gesichts-, Mund- und Rachenraumes (z. B. Glottisödem), und anaphylaktischem Schock
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) und Hämoglobinurie (Ausscheidung des Blutfarbstoffes mit dem Urin) bei einer Überladung des Eisentransportsystems im Blut (Transferrin-System)
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: generalisierter Krampfanfall, Kopfschmerzen
Gefäßerkrankungen
Selten: Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufversagen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Lungenödem, Schwellungen der Bronchialschleimhaut mit Atembeschwerden
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Hautausschläge
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Grippeähnliche Symptome, die für gewöhnlich Fieber sowie Muskel- und Gelenkschmerzen einschließen, können innerhalb weniger Stunden oder mehrerer Tage nach der Verabreichung auftreten
Intravenöse Injektion
Im Folgenden werden die Nebenwirkungen aufgeführt, die zusätzlich bei der intravenösen Anwendung berichtet wurden. Die i. v. Injektion sollte daher stets sehr langsam am liegenden Patienten durchgeführt werden.
Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen konnte anhand der vorliegenden Daten nicht berechnet werden.
Herzerkrankungen
Herzklopfen, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)
Erkrankungen des Nervensystems
Kribbeln (Parästhesien), Schwindel, Geschmacksstörungen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit (Nausea), Bauchschmerzen, Erbrechen
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Schmerzen im Brust- und Rückenraum, Muskel- und Gelenkschmerzen, insbesondere bei bestehender Rheumaerkrankung
Gefäßerkrankungen
Blutdruckanstieg, Gesichtsrötung
Anwendung bei Kindern
In einer Untersuchung mit dialysepflichtigen Kindern wurden folgende Ereignisse beobachtet:
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Herzklopfen
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Infektionen, Entzündungen des Rachens und der Nasennebenhöhlen
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: Blutdruckanstieg, Blutdruckabfall
Häufig: Bildung von Blutgerinnseln in Gefäßen (Thrombose)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskel- und Gelenkschmerzen, Brust- und Rückenschmerzen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Häufig: Fieber, Gesichtsödeme
Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol auftreten.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5 Wie ist Ferrlecit 40 mg aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Bei 15 °C bis 25 °C lagern.
Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6 Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Ferrlecit 40 mg enthält
Der Wirkstoff ist Eisen(III)-natrium-D-gluconat-hydroxid-oxid-Komplex. Eine Ampulle enthält Eisen(III)-natrium-D-gluconat-hydroxid-oxid-Komplex entsprechend 40 mg Eisen(III)-Ion.
Die sonstigen Bestandteile sind: Benzylalkohol, Natriumcarbonat, Sucrose, Wasser für Injektionszwecke, Stickstoff. Eine Ampulle (3,2 ml) enthält 28,8 mg Benzylalkohol.
Wie Ferrlecit 40 mg aussieht und Inhalt der Packung
Klare dunkelbraune Lösung.Ferrlecit 40 mg ist in Packungen mit 4, 5, 6 und 10 Ampullen zu 3,2 ml sowie in Klinikpackungen mit 40 (10 x 4), 50 (10 x 5) und 60 (10 x 6) Ampullen zu 3,2 ml (Bündelpackung) erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 80 08 60
65908 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 22 20 10*
Telefax: (01 80) 2 22 20 11*
Hersteller
Aventis Pharma Dagenham
Rainham Road South
Dagenham
Essex RM10 7XS, England
((bzw.))
Sanofi S.P.A.
Viale Luigi Bodio, 37/B
20158 Mailand
Italien
Aventis Pharma Dagenham
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