Dieses Präparat ist rezeptpflichtig.
1 Was ist Myopridin und wofür wird es angewendet?
Myopridin ist ein Arzneimittel, das die Musku latur entspannt. Die Wirkung erfolgt dabei über das zentrale Nervensystem.
Myopridin wird angewendet bei Erwachsenen zur Behandlung von
- krampfartigen Verspannungen der Muskeln (zentralen und peripheren Muskelspasmen)
- Lendenschmerz (Lumbalgie)
- Schiefhals (Torticollis)
- allgemeinen Muskelschmerzen
2 Was sollten Sie vor der Einnahme von Myopridin beachten?
Myopridin darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Pridinol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestand- teile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden:
- Grüner Star (Glaukom)
- gutartige Wucherung des Prostatagewebes (Prostatahypertrophie)
- Probleme beim Entleeren der Blase (Harnverhalt, entweder als Begleiterscheinung oder als Folge einer Erkrankung)
- Einengungen im Bereich des Magen-DarmKanals
- Herzrhythmusstörungen - in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Myopridin einnehmen.
Besondere Vorsicht ist erforderlich
- bei schwerer Nieren- oder Leberschwäche (Insuffizienz)
- Der Wirkstoff könnte unter diesen Umständen in einer höheren Konzentration und/oder über einen längeren Zeitraum als sonst üblich in Ihrem Körper verfügbar sein.
- bei Kreislauflabilität, da das Risiko einer hypotonen Kreislaufreaktion erhöht sein kann.
Einnahme von Myopridin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arz neimittel einzunehmen/anzuwenden.
Myopridin verstärkt die Wirkung von Arzneimitteln aus der Gruppe der Anticholinergika.
Dazu gehören z.B. bestimmte Arzneimittel, die bei überaktiver Blase, bei Harninkontinenz, zur Asthmatherapie und bei Parkinson-Erkrankung angewendet werden. Siehe dazu auch unter Abschnitt 4. Nebenwirkungen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
In den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft dürfen Sie Myopridin nicht einnehmen. In den folgenden Schwangerschaftsmonaten dürfen Sie Myopridin nur nach sorgfältigem ärztlichen Ermessen, unter ärztlicher Kontrolle und nur sofern es unbedingt erforderlich ist einnehmen.
Auch während der gesamten Stillzeit dürfen Sie Myopridin nur auf Verordnung Ihres Arztes einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Eine mögliche Nebenwirkung von Myopridin können vorübergehende Sehstörungen sein. Falls bei Ihnen Sehstörungen auftreten, dürfen Sie keine Fahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder andere gefahrvolle Tätigkeiten ausführen.
Myopridin enthält Lactose (Milchzucker).
Nehmen Sie dieses Arzneimittel daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3 Wie ist Myopridin einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt:
3-mal täglich ½ bis 1 Tablette
Bei nächtlichen Beinkrämpfen ist die empfohlene Dosis: 1 bis 2 Tabletten vor dem Zubettgehen
Die Einnahme erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten; wobei die Wirkung schneller eintritt, wenn das Arzneimittel vor den Mahlzeiten eingenommen wird.
Wenn Sie allerdings an einer Kreislaufschwäche oder unter labilem Blutdruck leiden, nehmen Sie die Tabletten nach den Mahlzeiten ein. Sie vertragen diese dann besser. Besondere Vorsicht ist am ersten Behandlungstag geboten.
Kinder und Jugendliche
Zur Anwendung von Myopridin bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Myopridin ist zum Einnehmen.
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise 1 Glas Wasser [200 ml]).
Dauer der Anwendung
Die Behandlung erfolgt üblicherweise über einen längeren Zeitraum. Wie lange Sie Myopridin einnehmen sollten, entscheidet Ihr Arzt.
Wenn Sie eine größere Menge Myopridin eingenommen haben als Sie sollten, benachrichtigen Sie bitte einen Arzt. Dieser kann über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden. Möglicherweise treten die in Abschnitt 4. aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf.
Wenn Sie die Einnahme von Myopridin vergessen haben, nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Dosis ein. Fahren Sie mit der Einnahme so fort, wie von Ihrem Arzt verordnet oder wie in dieser Dosierungsanleitung beschrieben.
Wenn Sie die Einnahme von Myopridin abbrechen, können Ihre ursprünglichen Beschwerden wieder auftreten. Benachrichtigen Sie auch in diesem Fall Ihren Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4 Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den angegebenen Dosierungen treten Nebenwirkungen selten bis gelegentlich auf und verschwinden im Allgemeinen nach einer Reduktion der Dosierung beziehungsweise nach dem Absetzen des Arzneimittels.
Bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter Arzneimittel (Anticholinergika) können die folgenden Nebenwirkungen auftreten:
Mundtrockenheit, Durst, vorübergehende Sehstörungen (Pupillenerweiterung, Akkomodationsstörungen, Lichtempfindlichkeit, leichter Anstieg des Augeninnendrucks), Rötung und Trockenheit der Haut, Veränderungen des Herzrhythmus (Bradykardie gefolgt von Tachykardie), Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen), Verstopfung (Obstipation) und sehr selten Erbrechen, Schwindel und Gangunsicherheit.
Mögliche Nebenwirkungen
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
- Herzrasen (Tachykardie), Kreislaufreaktion, niedriger Blutdruck
- Übelkeit, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit
- Müdigkeit und ein Gefühl von Schwäche (Asthenie)
- Schwindel, Kopfschmerzen, Sprachstörung
- Unruhe
Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen)
- Akkomodations- und Sehstörung
- Durchfall, Erbrechen
- Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Juckreiz, Hautrötung, Schwellung oder Luftnot
- Aufmerksamkeits-, Koordinations-, Geschmacksstörung
- Angstgefühl, Depression
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
- Herzrhythmusstörungen
- Glaukomanfall bei Engwinkelglaukom
- Wärmestau
- Muskelschwäche
- Tremor der Hände, Parästhesie
- Halluzination
- Störungen beim Wasserlassen
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5 Wie ist Myopridin aufzubewahren?
Aufbewahrungsbedingungen
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
- Nicht über 25 °C lagern.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel
zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6 Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Myopridin enthält
Der Wirkstoff ist Pridinol.
1 Tablette enthält 3,02 mg Pridinol als 4 mg Pridinolmesilat.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, hydriertes Rizinus öl, Talkum, Povidon K30, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Wie Myopridin aussieht und Inhalt der Packung
Die Tabletten sind weiß, rund und haben auf einer Seite eine Bruchkerbe. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Es gibt Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Strathmann GmbH & Co. KG
Sellhopsweg 1 . 22459 Hamburg
Postanschrift
Postfach 610425
22424 Hamburg
Tel: 040/55 90 5-0
Fax: 040/55 90 5-100
E-Mail: info@strathmann.de
Hersteller
Biokirch GmbH
Pharmaproduktion und Ärzteservice
Bei den Kämpen 11
21220 Seevetal
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2017
Biokirch GmbH
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