Datum der letzten Änderung:09.08.2022
ATC CODE: C01AA04

Dieses Präparat ist rezeptpflichtig.

Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung Injektionslösung

Was ist Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung und wofür wird sie angewendet?

Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung enthält:

den Wirkstoff Digitoxin und ist ein herzwirksames Glykosid aus Digitalis purpurea.

Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung wird angewendet bei:

  • Manifester chronischer Herzmuskelschwäche (aufgrund systolischer Funktionsstörung)
  • Schneller Form einer Herzrhythmusstörung bei Vorhofflimmern/ Vorhoffl attern (Tachyarrhythmia absoluta)
  • Anfallsartigem (paroxysmalem) Vorhoffl immern/ Vorhoffl attern

Die parenterale Applikation sollte nur erfolgen, wenn ein schneller Wirkungseintritt erwünscht oder eine orale Gabe nicht angezeigt ist.

Was müssen Sie vor der Anwendung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung beachten?

Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung darf nicht angewendet werden bei

  • Überempfindlichkeit gegenüber Digitoxin, anderen herzwirksamen Glykosiden oder einem der sonstigen Bestandteile
  • Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden
  • von den Herzkammern ausgehender beschleunigter Herzschlagfolge (Kammertachykardie oder Kammerfl immern)
  • AV-Block II. oder III. Grades, pathologischer Sinusknotenfunktion (ausgenommen bei Schrittmacher-Therapie)
  • Carotissinussyndrom
  • einer geplanten elektrischen Kardioversion (Regularisierung der Herzschlagfolge)
  • akzessorischen atrioventrikulären Leitungsbahnen (z. B. WPW-Syndrom) oder Verdacht auf solche
  • Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie)
  • erhöhtem Calciumspiegel im Blut (Hyperkalzämie), Magnesiummangel im Blut (Hypomagnesiämie)
  • Herzmuskelerkrankung mit Verengung der Ausfl ussbahn (hypertrophe Kardiomyopathie mit Obstruktion)
  • krankhafter Ausweitung der Hauptschlagader (Aorta) im Bereich des Brustkorbes (thorakales Aortenaneurysma)
  • gleichzeitiger intravenöser Gabe von Kalziumsalzen (s. Wechselwirkungen)

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung ist erforderlich bei

  • verlangsamter Herzschlagfolge (Puls unter 50 Schläge/min) infolge von Erregungsbildungs- und/oder -leitungsstörungen, AV-Block I. Grades
  • erhöhtem Kaliumspiegel im Blut, da vermehrt Erregungsbildungs- und
  • eitungsstörungen auftreten können
  • älteren Patienten oder wenn anzunehmen ist, dass die Ausscheidung von Digitoxin vermindert ist (siehe auch Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung)
  • Schilddrüsenerkrankungen (bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sollten Aufsättigungs- und Erhaltungsdosis verringert werden, bei einer Überfunktion kann eine Dosiserhöhung erforderlich sein)
  • akutem Herzinfarkt (Patienten mit akutem Herzinfarkt haben z. B. häufi g verringerte Kaliumspiegel im Blut und/oder neigen zu Herzrhythmusstörungen)
  • akuter Herzmuskelentzündung, Cor pulmonale oder Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie) infolge schwerer Atemwegserkrankung, da eine erhöhte Empfi ndlichkeit gegenüber Digitalis-Glykosiden besteht
  • Patienten, die in den vorangegangenen 2 Wochen Herzglykoside erhalten haben. Hier kann eine verringerte Aufsättigungsdosierung nötig sein.

Dieses Arzneimittel enthält 11 Vol.-% Alkohol.

Es bestehen erhebliche interindividuelle Unterschiede der Glykosid empfi ndlichkeit.

Eine erhöhte Glykosidempfi ndlichkeit besteht z. B. bei Patienten höheren Lebensalters, Schilddrüsenunterfunktion, Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie), Herzmuskelentzündung, akutem Herzinfarkt, Störungen des Säure-, Basen- und Elektrolythaushaltes. Entsprechende Patienten bzw. Krankheitsbilder sollten mit reduzierter Glykosiddosierung behandelt und sorgfältig überwacht werden.

Eine Digitoxin-Toxizität kann sich durch das Auftreten von Herzrhythmusstörungen äußern, von denen einige solchen Herzrhythmusstörungen ähneln können, für die das Arzneimittel therapeutisch angezeigt sein könnte. Z. B. ist besondere Vorsicht erforderlich bei Vorhoftachykardie mit wechselndem AV-Block, da der Rhythmus klinisch einem Vorhoffl immern entspricht.

Digitoxin kann ST-T Veränderungen im EKG verursachen, ohne dass gleichzeitig eine Verminderung der Durchblutung des Herzmuskels (Myokardischämie) vorliegt.

Für die Beurteilung, ob ein unerwünschtes Ereignis auf Digitoxin zurückzuführen ist, sollte der klinische Zustand des Patienten zusammen mit den Serum-Kalium-Spiegeln sowie der Schilddrüsenfunktion als wichtigste Faktoren herangezogen werden.

Bei Kaliummangel wird das Myokard für Digitoxin sensibilisiert, obwohl die Digitoxin-Serumkonzentration im therapeutischen Bereich liegen kann.

Ein Kaliummangel kann z. B. auftreten durch Dialyse, Absaugen von Magen- Darm-Sekret, Unterernährung, Durchfall, längeres Erbrechen, sowie bei hohem Alter oder bei langfristig bestehender Herzinsuffi zienz (z. B. infolge von Diuretikatherapie).

Im Allgemeinen sollten schnelle Änderungen der Serumkaliumkonzentration oder anderer Elektrolyte (z. B. Magnesium, Calcium) vermieden werden.

Bei einer raschen i.v.-Aufsättigung von durch eine Azidose gefährdeten Patienten sollte der Säure-Basen-Haushalt überwacht werden, da Propylenglykol eine Azidose verstärken kann.

Kontrollen der Serum-Elektrolyte sollten in regelmäßigen Abständen (in Abhängigkeit vom klinischen Zustand) erfolgen.

Bei Anwendung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspfl ichtige Arzneimittel handelt.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Als Vorsichtsmaßnahme sollte bei jeglicher zusätzlicher Therapie die Möglichkeit einer Interaktion berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall sollten die Digitoxin-Serum-Spiegel überprüft werden.

Folgende Wechselwirkungen von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten. Die Wirkung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung kann durch andere Medikamente verstärkt oder abgeschwächt werden.

Eine Übersicht von Wechselwirkungen gibt die nachstehende Tabelle.

Wirkungsverstärkung

Calcium (darf nicht i. v. injiziert werden) Verstärkung der Glykosidtoxizität
Arzneimittel, die das Elektrolyt-
Gleichgewicht beeinfl ussen, wie
z. B. Diuretika (gerade im Hinblick
auf Kaliuretika), Abführmittel
(Missbrauch), Benzylpenicillin,
Amphotericin B, Carbenoxolon,
Korticosteroide, ACTH, Salicylate,
Lithiumsalze
Verstärkung der Glykosidtoxizität
durch medikamentös bedingte
Verminderung der Kaliumspiegel
bzw. Magnesiumspiegel im Blut
Arzneimittel, die den Abbau in
der Leber verlangsamen, wie
bestimmte Antibiotika (z.B.
Makrolide), bestimmte Arzneimittel
gegen Pilz erkrankungen (z.B.
Itraconazol), Steroidhormone (z.B.
Prednison, Danazol), bestimmte
Arzneimittel gegen Depressionen
(z.B. Fluoxetin), Proteaseinhibitoren
(Arzneimittel zur Behandlung einer
HIV-Infektion), wie z.B. Indinavir,
Ritonavir; Calciumantagonisten
(z.B. Verapamil, Nifedipin,
Diltiazem) oder bestimmte Arzneimittel
zur Behandlung von
Herzrhythmusstörungen (z.B.
Amiodaron).
Erhöhung der Digitoxinserumkonzentration
(geringer ausgeprägt
als unter Digoxin)
Arzneimittel, die ein bestimmtes
Transportprotein (P-Glykoprotein)
hemmen, wie bestimmte Antibiotika
(z.B. Makrolide, Tetrazykline)
oder Chinidin (Arzneimittel zur
Behandlung von Herzrhythmusstörungen).
Erhöhung der
Digitoxinserumkonzentration
Antibiotika, die den Abbau von
Digitoxin durch ein bestimmtes
Bakterium (E. lentum) hemmen (dies
triff t nur für 10 % der
Bevölkerung zu), wie Makrolide,
Carbapeneme und
ß-Lactamantibiotika.
Erhöhung der
Digitoxinserumkonzentration
β-Blocker Verstärkung der
bradykardisierenden
(Herzschlag verlangsamenden)
Wirkung von Digitoxin
Muskelrelaxantien (z.B. Suxamethoniumchlorid,
Pancuronium),
Reserpin, trizyklische Antidepressiva
Sympathomimetika,
Phosphodiesterasehemmer (z. B.
Theophyllin), Lithium (bei Patienten
mit gestörter Erregungsleitung
zwischen Sinusknoten und
Herzvorhof (sinuatrialem Block))
Begünstigung von
Herzrhythmusstörungen

Wirkungsabschwächung

Kaliumspiegelerhöhende Arzneimittel
(z. B. Spironolacton,
Kaliumcanrenoat, Amilorid,
Triamteren, Kaliumsalze)
Verminderung der positiv
inotropen Wirkung (Steigerung
der Kontraktionskraft) von
Digitoxin und Begünstigung von
Herzrhythmusstörungen
Aktivkohle, Cholestyramin,
Colestipol, Kaolin-Pektin, einige
Füll- oder Quell-Abführmittel
(Laxantien)
Verminderung der Glykosidaufnahme
durch Bindung bzw.
Beschleunigung der Elimination
durch Unterbrechung des Leber-
Darm- (enterohepatischen)
Kreislaufs
Arzneimittel, die den Abbau in
der Leber beschleunigen oder
ein bestimmtes Transportprotein
(P-Glykoprotein) induzieren, wie z.B.
Phenylbutazon, Phenytoin,
Rifampicin, Rifabutin,
Spironolacton, Barbiturate
Erniedrigung der
Digitoxinserumkonzentration

Bei Anwendung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Nicht zutreff end.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Während der Schwangerschaft ist die Patientin besonders sorgfältig zu überwachen und auf eine individuelle, bedarfsgerechte Dosierung zu achten. Bisherige Erfahrungen mit Digitalis-Glykosiden in therapeutischen Dosierungen während der Schwangerschaft haben keine Hinweise auf eine Schädigung des Embryos oder Föten ergeben. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft kann der Glykosidbedarf ansteigen. Nach der Geburt ist dagegen häufi g eine Dosisreduzierung angezeigt. Nach Digitalis-Vergiftungen der Mutter wurde auch beim Föten über Vergiftungserscheinungen berichtet.

Digitoxin wird in die Muttermilch abgegeben, daher sollte vorsichtshalber abgestillt werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen wird nicht beeinträchtigt.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung

Dieses Arzneimittel enthält 11 Vol.-% Alkohol.

Wie ist Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung anzuwenden?

Wenden Sie Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Art der Anwendung

Es ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses Arzneimittel regelmäßig in der vom Arzt verordneten Menge angewendet wird.

ie intravenöse Anwendung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung sollte nur erfolgen, wenn ein schneller Wirkungseintritt erwünscht oder eine orale Gabe nicht angezeigt ist.

Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

Dosierung

Wegen der geringen therapeutischen Breite von Digitoxin ist eine sorgfältig überwachte Einstellung auf die individuelle therapeutische Dosis notwendig.

Die Höhe der individuellen Dosierung hängt vom Glykosidbedarf sowie von der Eliminations-(Ausscheidungs-)geschwindigkeit ab.

Therapeutisch erwünschte Digitoxin-Konzentrationen im Serum liegen in der Regel zwischen 10 und 30 ng / ml.

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Bei Erwachsenen beträgt die Erhaltungsdosis in der Regel 0,001 mg/kg Körpergewicht täglich. Bei Überschreiten einer Dosierung von 0,0015 mg/kg Körpergewicht täglich ist das Auftreten von Nebenwirkungssymptomen (Vergiftungserscheinungen) sehr wahrscheinlich. Häufi g ist eine tägliche Erhaltungsdosis von 0,05 - 0,1 mg Digitoxin ausreichend, um eff ektive Serum-Digitoxin Konzentrationen zu erreichen.

Patienten mit einigen besonderen Krankheitsbildern müssen mit reduzierter Glykosiddosierung und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung behandelt werden (siehe auch entsprechende Hinweise im Abschnitt Gegenanzeigen).

Bereits mit Herzglykosiden vorbehandelte Patienten sollten bei Umstellung auf Digitoxin besonders engmaschig kontrolliert werden.

Eine regelmäßige Kontrolle des klinischen Bildes bei gleichzeitigem Monitoring der Digitoxin-Serumkonzentrationen ist zu empfehlen.

Wieviel von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung und wie oft sollten Sie Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung anwenden?

Zur initialen Aufsättigung kann Digitoxin bei Erwachsenen wie folgt intravenös injiziert werden:

Im Allgemeinen wird mit einer mittelschnellen Sättigungsbehandlung begonnen:

1. Tag: z. B. 1 - 2mal 2,5 ml Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung (entsprechend 0,25 - 0,5 mg Digitoxin/Tag) 2. und 3. Tag:

z. B. 1mal tgl. 2,5 ml Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung (entsprechend 0,25 mg Digitoxin/Tag) Erhaltungsbehandlung ab dem 4. Tag:

z. B. 1mal tgl. 0,05 - 0,1 mg Digitoxin intravenös

Der Rest der angebrochenen Ampulle ist zu verwerfen.

Ab 4. Tag erfolgt die Erhaltungsbehandlung intravenös oder oral.

Sollte eine schnelle Sättigungsbehandlung erforderlich sein, können gegeben werden:

1. Tag: z. B. 2 - 3mal 2,5 ml Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung (entsprechend 0,5 - 0,75 mg Digitoxin/Tag)

2. und 3. Tag: z. B. 1mal tgl. 2,5 ml Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung (entsprechend 0,25 mg Digitoxin/Tag)

Erhaltungsbehandlung ab dem 4. Tag: z. B. 1mal tgl. 0,05 - 0,1 mg Digitoxin intravenös

Der Rest der angebrochenen Ampulle ist zu verwerfen.

Ab. 4. Tag erfolgt die Erhaltungsbehandlung intravenös oder oral.

Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung wird langsam streng intravenös injiziert.

Es ist auf eine streng intravenöse Injektion zu achten, da eine versehentliche paravenöse Verabreichung zu Gewebereizungen führen kann.

In der Regel erfolgt die Anwendung von Digitoxin-Injektionslösungen bis eine orale Medikation begonnen werden kann.

In der Pädiatrie wird als anfängliche Sättigungsdosis insgesamt etwa das Zehnfache der täglichen Erhaltungsdosis verabreicht:

Alter Sättigungsdosis (mg / kg KG) Erhaltungsdosis (mg / kg KG)
Früh- und Neugeborene 0,02 0,002
Säuglinge 0,04 0,004
Kinder 0,03 0,003

Eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion

Bei gleichzeitig bestehender schwerer Funktionsstörung der Leber und der Nieren (Insuffi zienz) kann der Digitoxinbedarf vermindert sein.

Auch wird empfohlen, den Digitoxinbedarf bei Patienten mit sehr schwerer Niereninsuffi zienz (GFR < 10 ml/min) insbesondere zu Beginn der Therapie zu überprüfen und ggf. die Dosierung zu vermindern.

Umstellung von Digoxin auf Digitoxin

Eine vorausgegangene Behandlung mit anderen Herzglykosiden ist bei der Dosierung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung zu berücksichtigen. Bei vorangegangenen Gaben von Digoxin und seinen Derivaten oder anderen Herzglykosiden ist bei der Umstellung auf Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung bei Nierengesunden eine Behandlungspause von 2 Tagen bzw. bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion (z. B. älteren Patienten) eine Behandlungspause von 3 Tagen oder länger einzuhalten.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung angewendet haben als Sie sollten

Symptome einer Überdosierung

Bei Überdosierung können, individuell verschieden, vom Herzen, vom Magen- Darm-Trakt und vom zentralen Nervensystem ausgehende Nebenwirkungen auftreten, wie z. B. Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen oder Störungen beim Farbsehen im Grün-Gelb-Bereich. Eine typische Reihenfolge des Auftretens der Symptome gibt es nicht. Bei schwerer Digitalisvergiftung können die Herzrhythmusstörungen lebensbedrohlich werden.

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung muss umgehend der Arzt informiert werden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Wenn Sie die Einnahme von Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung vergessen haben

Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Menge, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufi gkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt

Nebenwirkungen können die Symptome einer Überdosierung sein.

Kardiale Nebenwirkungen werden am häufi gsten beobachtet. Grundsätzlich ist jede Form von Störungen der Herzschlagfolge (Herzfrequenz) unter der Therapie mit Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung möglich. Das Auftretenvon Herzrhythmusstörungen wird durch das zusätzliche Vorliegen von Elektrolytstörungen (Kalium, Kalzium, Magnesium) begünstigt.

Systemorganklassen Häufi gkeiten Nebenwirkungen
Herzerkrankungen Sehr häufig Jede Form von Herzrhythmusstörungen,
insbesondere Extra schläge,
die von den Herzkammern
ausgehen (Extrasystolen),
Kammertachykardien
(Bigeminie/
Trigeminie = Doppel-/
Dreifachschläge). Schnelle
Schlagfolge der Vorhöfe
(Vorhoftachykardien) (bei
sehr hoher Dosierung).
Erregungsleitungsstörungen
zwischen Herzvorhof und
Herzkammer (AV-Block I. –
III. Grades), Störungen der
Herzschlagfolge
(z. B. Verlangsamung der
Herzfrequenz [Bradykardie]).
Augenerkrankungen Gelegentlich Veränderung des
Farbsehens (Grün-/Gelb-
Bereich) bereits im therapeutischen
Bereich
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig Appetitlosigkeit, Übelkeit
(das Auftreten von
Übelkeit sollte als frühes
Zeichen einer übermäßig
hohen Dosierung angesehen
werden),
Erbrechen, abdominelle
Beschwerden (z. B.
Bauchschmerzen),
Durchfall
Sehr selten Gefäßverschluss
im Bauchraum
(Mesenterialinfarkt)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Gelegentlich Muskelschwäche
Endokrine Erkrankungen Gelegentlich Vergrößerung der
Brustdrüse beim Mann
(Gynäkomastie) (bildet
sich nach Absetzen des
Digimerck-Präparates i.d.R.
wieder zurück.)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig Kopfschmerzen, Müdigkeit,
Schlafl osigkeit.
Erkrankungen des Immunsystems Selten Allergische Reaktionen
bilden sich nach Absetzen
des Digimerck-Präparates
in der Regel wieder zurück.
Nesselsuchtartige
oder scharlachartige
Hautausschläge mit
Veränderungen im
Blutbild (ausgeprägter
Eosinophilie), Hautrötung
(Erythem); Verminderung
der Blutplättchen
(Thrombozytopenie) oder
Schmetterlingserythem
(Lupus erythematodes)
Psychiatrische Erkrankungen Gelegentlich psychische Ver änderungen
(z. B. Alpträume,
Agitiertheit, Verwirrtheit)
sowie
Depressionen,
Sinnestäuschungen
(Halluzinationen) und
Psychosen
Sehr selten Sprachstörungen
(Aphasien), Schwäche,
Teilnahmslosigkeit
(Apathie) und Unwohlsein

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie ist Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Ampulle angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen:

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Haltbarkeit nach Öff nen des Behältnisses oder nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung

Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung ist zur sofortigen Verwendung bestimmt.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung enthält:

1 Ampulle zu 1 ml Injektionslösung enthält 0,1 mg Digitoxin.

1 Ampulle zu 2,5 ml Injektionslösung enthält 0,25 mg Digitoxin.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Ampulle mit 1 ml Inhalt: 415 mg Propylenglykol, Natriumacetat, Ethanol, Wasser für Injektionszwecke.

Ampulle mit 2,5 ml Inhalt: 1037,5 mg Propylenglykol, Natriumacetat, Ethanol, Wasser für Injektionszwecke.

Wie Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung aussieht und Inhalt der Packung:

1 Ampulle zu 1 ml enthält:
1 ml Injektionslösung (klar und farblos).
Packung mit 5 Ampullen:

1 Ampulle zu 2,5 ml enthält:
2,5 ml Injektionslösung (klar und farblos).
Packung mit 10 Ampullen

Pharmazeutischer Unternehmer:

Merck Serono GmbH
Alsfelder Straße 17
64289 Darmstadt

E-Mail: medizinpartner@merckserono.de

Servicenummer (6 Cent pro Gespräch aus dem Netz der Telekom,
ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz):

Telefon: (0180) 222 76 00
Telefax: (06151) 6285-816

Hersteller:

Merck KGaA
Frankfurter Straße 250
64293 Darmstadt

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2012.

Hersteller:
Merck KGaA
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